Gesund bauen

Rund 40 % des CO₂-Ausstoßes stammen aus dem Bau und Betrieb von Gebäuden. In Deutschland wird täglich eine Fläche von etwa 80 Fußballfeldern durch Versiegelung beansprucht, was Ökosysteme zerstört und Hitzeeffekte sowie Hochwasserrisiken verstärkt.
Architects for Future

Bauen und Gesundheit

80 bis 90 % unseres Lebens verbringen wir, in Innenräumen. Städte mit ihrer Infrastruktur und Freiräumen haben Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden, daher ist eine ganzheitliche Planung entscheidend.

Schadstofffreiheit und die Versorgung mit Frischluft spielen eine ebenso große Rolle, wie thermische, visuelle und akustische Behaglichkeit, Barrierefreiheit, Brandschutz und architekturpsychologische Faktoren, um die Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern.

Quellen: Architects for Future & Umweltbundesamt

Wer ist besonders betroffen?

Besonders einkommensschwache Personen können sich kaum um klimagerechte Baustandards und nachhaltige Energiekonzepte ihrer Wohnungen kümmern. Sie können in der Regel auch keine Klimaanlagen gegen Hitze einbauen. So sind Personen mit geringem Einkommen von Gesundheitsauswirkungen durch Kälte, Wärme oder Schimmelbefall in ihren Wohnungen mehr betroffen als andere. Hinzu kommt, dass günstiger Wohnraum häufig an dicht befahrenen Straßen zu finden ist.

So bedrohen Lärm und Luftverschmutzung durch den Straßenverkehr die Gesundheit zusätzlich. 

Versiegelte Flächen und wenig Grün heizen Städte stärker auf als ländliche Wohngegenden. Folglich sind besonders Stadtbewohner:innen von Hitzebelastung und damit einhergehenden Gesundheitsfolgen betroffen. Umweltbundesamt

2023, Demonstration in Hannover

Einfluss auf das Gesundheitswesen

Im Gesundheitssystem werden die Folgen des Klimawandels zunehmend spürbar sein. Gleichzeitig trägt es mit ca. 5 % Anteil an Deutschlands CO₂-Emissionen zum Fortschreiten der Klimakrise und somit zur Zunahme von Morbidität und Mortalität bei. Die Gebäude des Gesundheitssektors sind mit für an diese Emissionen verantwortlich.

Forderungen für gesundes Bauen

Zentrale Aufgabe von Planer:innen und Bauschaffenden ist es, Gebäude, Infrastruktur und Freiräume in integraler Zusammenarbeit so zu gestalten, dass sie Gesundheit und Wohlbefinden von Menschen sowie Tier- und Pflanzenwelt dienen. Nachhaltige Baumaterialien sind dabei essenziell.

🌎 Da rund 90 % der CO₂-Emissionen der Kliniken während des Betriebes entstehen, sollten besonders an dieser Stelle Kosten und Emissionen eingespart werden.

🌎 Klinikneubauten sollten die Klimakrise nicht noch mehr befeuern

🌎 Wir fordern Bauten vereinbar mit dem 1,5°C Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens, also nach einem energieeffizienten, klimagerechten Baustandard in Passivhausbauweise1 in Verbindung mit einem nachhaltigen Energiekonzept.

🌎 Es braucht mehr Wertschätzung und langfristige Perspektiven. Wir wünschen uns eine Zukunfts-Klinik, in der wir mit gutem Gewissen lernen und arbeiten können.

🌎 Wir fordern, dass bei der Abschätzung aller anfallenden Kosten nicht nur der Bau-, sondern insbesondere die Betriebs – und Klimafolgekosten im Rahmen einer Lebenszyklusanalyse mitberücksichtigt werden. 

Werde aktiv!

Bei Health For Future oder bei Architects For Future.

  • Unterschreibe! Hier findest du die Petition für einen klimaschonenden Neubau der Universitätskliniken in Göttingen und Hannover.
  • Sprich darüber! Auf der Arbeit mit deinen Kolleg:innen oder Freund:innen und Bekannten aus deiner Kommune.
  • Erkundige dich! Nimm Kontakt zu deinem Vermieter auf und informiere dich über die Gegebenheiten in deiner Wohneinheit.
  • Du möchtest bauen? Plane dein Projekt klimagerecht und nachhaltig.
  • Schaffe Freiraum! Stelle einen Antrag bei der Stadt, um versiegelte Flächen in deiner Umgebung zu reduzieren.
  • Sei dabei! Nimm am nächsten Klimastreik teil und setze ein Zeichen.
2023, Demonstration in Hannover
Quellen
  1. Passivhausbauweise: Passivhäuser sind so gut isoliert, dass sie kaum Wärme an ihre Umgebung abgeben. Eine besonders effektive Wärmedämmung in den Außenwänden, dem Dach und der Bodenplatte minimiert die Verluste. Eine konventionelle Heizungsanlage kann entsprechend kleiner ausfallen oder ist gar nicht nötig. BMWK Newsletter Energiewende ↩︎