Ernährung

Eine Ernährung nach der Planetary health Diet kann weltweit über 11 Millionen frühzeitige Todesfälle pro Jahr verhindern!
The Lancet EAT Commission 2019

Ernährung und planetare Gesundheit

Die oft übersehene Realität: Sieben von zehn Risikofaktoren für vorzeitigen Tod stehen in direktem Zusammenhang mit unserer Ernährung!

Aber unsere Essgewohnheiten beeinflussen nicht nur unsere persönliche Gesundheit, sondern haben auch einen enormen Einfluss auf die planetare Gesundheit – angefangen bei der Reduzierung von CO₂-Emissionen über nachhaltige Bodennutzung bis hin zur Bewahrung der Biodiversität.

Folgen für die menschliche Gesundheit

Die globale Verteilung von Nahrungsmitteln ist äußerst ungleich. Während drei Milliarden Menschen keinen Zugang zu ausreichend gesunder Ernährung haben und mehr als 800 Millionen an Unterernährung leiden, gibt es auf der anderen Seite immer mehr Erwachsene und Kinder die unter Übergewicht und nichtübertragbaren chronischen Krankheiten, wie Diabetes mellitus, Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebserkrankungen leiden.

Diese Entwicklungen führen nicht nur zu menschlichem Leid und vorzeitigen Todesfällen, sondern belasten auch die Gesundheitssysteme durch erhebliche Kosten.Die globale Verteilung von Nahrungsmitteln ist äußerst ungleich. Während drei Milliarden Menschen keinen Zugang zu ausreichend gesunder Ernährung haben und mehr als 800 Millionen an Unterernährung leiden, gibt es auf der anderen Seite immer mehr Erwachsene und Kinder die unter Übergewicht und nichtübertragbaren chronischen Krankheiten, wie Diabetes mellitus, Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebserkrankungen leiden.

Diese Entwicklungen führen nicht nur zu menschlichem Leid und vorzeitigen Todesfällen, sondern belasten auch die Gesundheitssysteme durch erhebliche Kosten.

Folgen für die Umwelt

Unser Ernährungssystem verursacht etwa 30 % der Emissionen und ist ein Treiber der planetaren Krisen.

Durch die Ausweitung der Landwirtschaft werden intakte Wälder zerstört. Unter anderem durch zerstörte Lebensräume kommt es häufiger zur Übertragung von Krankheitserregern von Tieren auf Menschen, sogenannten Zoonosen (z.B. Dengue-Fieber). Das dramatische Artensterben, die Verschmutzung von Luft, Wasser und Böden und die Veränderung von Nährstoffkreisläufen sind zum großen Teil auf unsere Landwirtschaft (also unsere Ernährung) zurückzuführen. Auf dem Meer trägt die industrielle Fischerei durch Überfischung zur Zerstörung dieses wichtigen Ökosystems bei.

Den größten Anteil an diesen negativen Umweltwirkungen hat die Produktion tierischer Lebensmittel.

Gleichzeitig landen weltweit rund 30 % aller Nahrungsmittel im Abfall oder gehen in Lieferketten verloren.

Der gedankenlose Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung verschärft die Problematik der Antibiotikaresistenzen und multiresistenten Keime zunehmend, was bis 2050 zusätzliche 10 Millionen Todesfälle verursachen könnte.

Was können wir tun?

Viele Probleme – eine Lösung: der Wechsel hin zu einer vollwertigen, überwiegend pflanzenbasierten Ernährung.

Wie eine solche Ernährung aussehen kann, haben Wissenschaftler:innen mit der „Planetary Health Diet (PHD)“ beschrieben: überwiegend pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Nüsse. Milchprodukte nur in Maßen, und Fleisch – insbesondere rotes Fleisch – nur in sehr geringen Mengen. Parallel dazu braucht es nachhaltigere landwirtschaftliche Praktiken, die Klima und Umwelt schonen, sowie die Halbierung der Lebensmittelverschwendung und -verluste.

Die dadurch frei werdenden Flächen könnten der Natur zurückgegeben werden. So könnten sich auf verwilderten Flächen Ökosysteme und damit die Biodiversität regenerieren. Durch Wiederaufforstung und Wiedervernässung von Mooren könnte CO₂ aus der Atmosphäre eingefangen werden. Eine diversifizierte Landwirtschaft nimmt Druck aus den Ökosystemen und kann unsere maroden Böden regenerieren.

Aus der Planetary Health Academy 2022.

Die Planetary Health Diet (PHD)

Eine pflanzenbasierte Ernährung ist der Schlüssel für eine gesunde Lebensweise und eine gesunde Umwelt. Die PHD vereint die gesundheitlichen Anforderungen an die Ernährung auf der einen Seite und die Einhaltung planetarer Grenzen auf der anderen Seite. 2020 litt laut Welternährungsbericht knapp 1/10 der Weltbevölkerung Hunger.

Die Eat-Lancet-Kommission zeigt auf, wie die zukünftige Weltbevölkerung von 10 Milliarden Menschen im Jahr 2050 innerhalb der planetaren Grenzen mit einer gesundheitsfördernden Ernährung versorgt werden kann. 

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Food for Future

Ernährungswende für individuelle und planetare Gesundheit

🌎 Gesunde und nachhaltige Ernährung in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung fördern. Stellenwert der Ernährungsmedizin in Einrichtungen des Gesundheitswesens stärken.

🌎 Gesunde und nachhaltige Ernährung zur günstigsten und einfachsten Wahl machen: Gesundheitsförderliche Ernährungsumgebungen schaffen.

🌎 Aufklärungs- und Bildungsarbeit zu Ernährung & Gesundheit.

🌎 Nachhaltige Landwirtschaftspraktiken fördern.

🌎 Konkrete Vorgaben zur Lebensmittelverschwendung an Einzelhandel und Gastronomie. Förderung von Kampagnen, wie z.B. “zu gut für die Tonne”, Entkriminalisierung der Rettung von Lebensmitteln aus Containern.

Tipps für Gesundheitseinrichtungen

In diesem Padlet haben wir wichtige Ressourcen für die Ernährungswende hinterlegt. Von Kurzvideo über Rezeptideen bis Studienlage alles dabei.

2021: Leonie von der Ortsgruppe Berlin

Materialien

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Kochbücher

Quellen
  • Springmann, Marco; Wiebe, Keith; Mason-D’Croz, Daniel; Sulser, Timothy B.; Rayner, Mike; Scarborough, Peter (2018): Health and nutritional aspects of sustainable diet strategies and their association with environmental impacts: a global modelling analysis with country-level detail.
  • In: The Lancet Planetary Health 2 (10), e451-e461. DOI: 10.1016/S2542-5196(18)30206-7.
  • Willett, Walter; Rockström, Johan; Loken, Brent; Springmann, Marco; Lang, Tim; Vermeulen, Sonja et al. (2019): Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems. In: The Lancet 393 (10170), S. 447–492. DOI: 10.1016/S0140-6736(18)31788-4.
  • Afshin, Ashkan; Sur, Patrick John; Fay, Kairsten A.; Cornaby, Leslie; Ferrara, Giannina; Salama, Joseph S. et al. (2019): Health effects of dietary risks in 195 countries, 1990–2017: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017. In: The Lancet 393 (10184), S. 1958–1972. DOI: 10.1016/S0140-6736(19)30041-8.
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2020)
  • KliMeG Handlungsfeld Ernährung
  • Planetary Health Academy
  • Übersicht EU-Länder und ihrer Zusammensetzung der Anteile unterschiedlicher Lebensmittelgruppen an den Gesamtemissionen der Ernährung.
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