Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für die menschliche
Gesundheit des 21. Jahrhunderts. Schon heute bedrohen ihre
Auswirkungen die physische und psychische Gesundheit von
Menschen auf der ganzen Welt – auch in Schleswig-Holstein
Der aktuelle Bericht des Weltklimarates macht noch einmal deutlich: die
kommenden Jahre sind die letzten, in denen wir das in Paris vereinbarte 1,5 Grad-Ziel noch einhalten können, deshalb ist diese Landtagswahl entscheidend für eine gesunde und klimagerechte Zukunft.
Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise
Menschliche Gesundheit ist untrennbar mit den natürlichen Systemen unseres Planeten verbunden und diese sind durch die Klimakrise massiv bedroht. In Deutschland spielen vor allem das erhöhte Risiko für Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen durch Hitzewellen, Luftverschmutzung und Allergien eine Rolle, aber auch Extremwetterereignisse, Überflutungen und Dürren wirken sich auf die Gesundheit aus Zudem leidet auch die psychische Gesundheit und durch Klima- und Umweltveränderungen und Biodiversitätsverlust überall auf der Welt steigt das Risiko dafür, dass Krankheitserreger von Tieren auf Menschen übertragen werden, die sich potentiell zu Pandemien ausbreiten können.
Klimaschutz ist Gesundheitsschutz
Maßnahmen, die Klima und Umwelt schützen wirken sich positiv auf Gesundheit und Lebensqualität aus – eine Win-Win-Situation. Eine Studie schätzt, dass die sofortige und konsequente Einhaltung des Pariser Klimaabkommens allein in Deutschland ab Mitte des Jahrhunderts 150.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verhindern könnte.
Diese Landtagswahl ist entscheidend für Gesundheit und Klimagerechtigkeit
Als Menschen in Gesundheitsberufen, als Pflegende, Therapeut:innen, Ärzt:innen Auszubildende und Studierende tragen wir eine besondere Verantwortung für Gesundheit und Wohlergehen – ebenso tragen politische Entscheidungsträger:innen diese Verantwortung.
Gesunde Menschen kann es nur auf einem gesunden Planeten geben. Konsequenter Klimaschutz und die Einhaltung des 1,5 Grad-Zieles sind die Grundvoraussetzungen für die Gesundheit aller Menschen. In Schleswig-Holstein wird am 08. Mai der letzte Landtag gewählt, der dafür sorgen kann, diese Voraussetzungen hier im Land zu schaffen.
Unsere Forderungen:
- Die Klimakrise als Notfall behandeln
Die nächsten Jahre sind entscheidend: Klimagerechtigkeit muss Grundlage aller politischen Entscheidungen sein, damit eine weitere Eskalation dieser existenziellen Krise verhindert wird. - Klimaneutralität bis 2035
Um einen gerechten Beitrag zum in Paris vereinbarten 1,5 Grad-Ziel zu leisten muss Deutschland – und damit auch Schleswig-Holstein – bis 2035 klimaneutral werden und entsprechendes CO2-Restbudget festschreiben. - Klimagerechtigkeit und Planetary Health in Bildung, Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit
Klimagerechtigkeit muss Teil der Bildung und Ausbildung in Schulen, Universitäten und Betrieben werden. Dabei sollen auch die Zusammenhänge zwischen den natürlichen Systemen unseres Planeten und der menschlichen Gesundheit (Planetary Health) berücksichtigt werden.
Außerdem braucht es eine Informationsoffensive in der Gesellschaft, denn die Gesundheitsgefahren der Klimakrise sind immer noch viel zu wenigen Menschen bekannt. - Energie
Um bis 2035 klimaneutral zu werden, muss bis 2035 ein Anteil von 100% erneuerbaren Energien erreicht werden. Die Verbrennung fossiler Energieträger gefährdet die menschliche Gesundheit durch das Anheizen der Klimakrise sowie durch Luftverschmutzung. Erneuerbare Energien sind Energien für Gesundheit und Frieden und Schleswig-Holstein muss das große Standortpotential nutzen, um die Energiewende auf Landes- und Bundesebene voranzutreiben. - Mobilität
Mobilität muss in Zukunft gesund und klimagerecht stattfinden, dazu bedarf es vor allem eines massiven Ausbaus von ÖPNV und Fahrradinfrastruktur sowie einer deutlichen Reduktion des motorisierten Individualverkehrs und einer Verlagerung von Güter- und Personenverkehr auf die Schiene.
Klimagerechte Mobilität bedeutet neben der Reduktion von Treibhausgasemissionen auch weniger Luftverschmutzung und mehr Bewegung und dadurch Krankheitsprävention. - Land- und Forstwirtschaft
Die Landwirtschaft ist für einen nicht unerheblichen Teil der Emissionen in Schleswig-Holstein verantwortlich und zudem bereits heute von Klimafolgen wie Dürreperioden betroffen. Die sozial-ökologische Transformation von Land- und Forstwirtschaft muss in der kommenden Legislaturperiode entschieden umgesetzt werden, gerade vor dem Hintergrund der Ernährungssicherheit und des Aufbaus von C02-Senken. - Bauen und Wohnen
Wie wir Bauen, Wohnen und Fläche verbrauchen beeinflusst die natürlichen Systeme um uns herum maßgeblich und damit auch die menschliche Gesundheit.
Die klimagerechte Transformation von Bauen und Wohnen muss sich an den Leitkonzepten von Suffizienz, Konsistenz und Effizienz orientieren. Neben der dringend notwendigen Wärmewende muss der Wohnflächenverbrauch eingedämmt, Flächenversiegelung auf ein Minimum reduziert und Rahmenbedingungen für klimagerechtes Bauen z.B. durch nachhaltige Baustoffe geschafften werden. - Eine gesunde Zukunft für Schleswig-Holstein gestalten
Bei allen Maßnahmen und Gesetzen muss Gesundheit als zentraler Baustein mitgedacht werden. Dabei spielt neben der konsequenten Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels als Grundlage für ein gesundes Leben auch die Anpassung an Klimafolgen, die wir bereits heute erleben und die unsere Gesundheit bedrohen und bedrohen werden, eine wichtige Rolle.
Zum Beispiel heizen sich Städte während der immer häufiger und extremer auftretenden Hitzewellen im Sommer deutlich stärker auf, als der ländliche Raum. Das muss bei der Verkehrs- und Flächenplanung zentral berücksichtigt werden und wir brauchen Hitzeaktionspläne im ganzen Land, damit vor allem ältere und vorerkrankte Menschen besser geschützt werden.
Gesundheit braucht Klimaschutz!
Health for Future Lübeck
Health for Future Kiel
Bei Fragen melden Sie sich gern unter: luebeck@healthforfuture.de