Für eine Wende hin zu einer für Menschen und Klima gesunden Ernährung demonstrieren am morgigen Samstag Aktive von Greenpeace und der Gesundheits- und Nachhaltigkeitsbewegung Health for Future in 20 Städten, darunter Köln, München und Dresden. Mithilfe von Schaubildern informieren sie über die Planetary Health Diet, eine von Wissenschaftler:innen entwickelte Ernährungsweise, die sowohl für die Menschen als auch für den Planeten und seine Ökosysteme gesund ist, und mit der die wachsende Weltbevölkerung auch bis 2050 nachhaltig und gesund ernährt werden kann. Im Vergleich zur durchschnittlichen Ernährung von heute bedeutet dies für Deutschland etwa den Verzehr von doppelt so viel Obst und Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten, während etwa 75 Prozent weniger Fleisch und Milchprodukte konsumiert würden. Auf diese Weise könnten wir laut einer Studie allein in Deutschland jährlich bis zu 177.000 vorzeitige Todesfälle durch ernährungsmitbedingte Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Darmkrebs verhindern.
Weltweit verschärft sich durch die Erderhitzung, den Krieg in der Ukraine und die damit zusammenhängenden Lieferengpässe von Getreide die Ernährungskrise weiter. “Ernteausfälle aufgrund von Dürren und Überschwemmungen nehmen durch die menschengemachte Klimaerwärmung zu und gefährden die Gesundheit von Millionen Menschen”, so Jörg Schmid von Health for Future. “Klimaschutz ist Gesundheitsschutz.”
Eine Ernährungswende nach dem Konzept der Planetary Health Diet hätte durch die Reduktion der Tierzahlen auch positive Auswirkungen auf das Klima. Drei Viertel der Treibhausgase, die heute durch die Landwirtschaft in Deutschland entstehen, könnten insgesamt eingespart werden. Eine Studie des Ökoinstituts im Auftrag von Greenpeace zeigt zudem, dass durch den Ernährungswechsel weniger Fläche benötigt und deutlich mehr Menschen ernährt werden könnten als mit der heutigen Ernährungsweise. “Wir haben es selbst in der Hand, unsere Zukunft positiv zu gestalten. Mit einer Ernährungswende nach dem Vorbild der Planetary Health Diet können wir nicht nur das Klima schützen, sondern auch Flächen sparen und ökologischer wirtschaften“, sagt Martin Hofstetter, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace.
Erste Schritte einer Ernährungswende könnten beispielsweise eine Orientierung des Angebots öffentlicher Kantinen an der Planetary Health Diet oder der Wegfall der Mehrwertsteuer auf pflanzliche Produkte sein.
Pressekontakt:
Health for Future:
Jörg Schmid
joerg.schmid@klimawandel-gesundheit.de
Greenpeace:
Kristina Oberhäuser (Pressesprecherin)
kristina.oberhaeuser@greenpeace.de