Die Bundesregierung und das Land NRW haben sich mit RWE auf einen Kohleausstieg 2030 geeinigt, gleichzeitig aber auch bekanntgegeben, dass das Dorf Lützerath zerstört werden soll, um die Braunkohle darunter zu verbrennen.
Die Bewegung Health for Future, in der sich Menschen aus Gesundheitsberufen für Klimagerechtigkeit und eine gesunde Zukunft einsetzen, hält die Entscheidung, das Dorf Lützerath zu zerstören, für fatal.
„Im Gesundheitssystem ist die wissenschaftliche Grundlage unserer Arbeit unerlässlich für die Gesundheit der Patient:innen, deshalb macht es uns fassungslos, dass die Bundesregierung und die Regierung des Landes NRW der Zerstörung von Lützerath zustimmen, obwohl eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, dass die Braunkohle unter Lützerath trotz der aktuellen Energiekrise für unsere Energieversorgung nicht gebraucht wird. Zudem würde ein Verbrennen der Kohle ein Einhalten des 1,5 Grad-Ziels in Deutschland unmöglich machen. Diese Ignoranz der Politik gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen darf nicht länger weitergehen!“, so Katharina Kewitz von Health for Future.
Der Kohleausstieg 2030 sei ein wichtiger Schritt, dennoch betont die Bewegung, dass andere Maßnahmen der Energie- und Mobilitätswende nun endlich entschieden umgesetzt werden müssen.
„Dass RWE den Kohleausstieg auf 2030 vorzieht, ist auch Konsequenz der jahrelangen Proteste der Klimabewegung und ein wichtiger Schritt, denn Kohleverstromung ist nicht nur treibhausgasintensiv, die Verbrennung fossiler Energieträger ist allein in Deutschland jedes Jahr für ca. 200.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich.“, sagt Sonja Schmalen von Health for Future. „Wir brauchen langfristig unabhängige, krisensichere und gesunde Energieversorgung und dafür muss die Regierung jetzt Verantwortung übernehmen: Mit massiven Investitionen in die Energie- und Mobilitätswende und damit in die Gestaltung einer gesunden Zukunft!“
DIW-Studie: https://coaltransitions.org/publications/gasknappheit-auswirkungen-auf-die-auslastung-der-braunkohlekraftwerke-und-den-erhalt-von-lutzerath/
Studie 200.000 vorzeitige Todesfälle: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0013935121000487
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Katharina Kewitz
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